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Wandern in Österreich: Ein Freizeitvergnügen mit großer Tradition

Wandern zählt zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten in Österreich. Rund zwei Drittel der Bevölkerung sind regelmäßig auf Wanderwegen unterwegs, für fast die Hälfte ist Wandern sogar die Hauptbeschäftigung im Urlaub.

Diese Begeisterung zeigt sich auch in beeindruckenden Zahlen: Der Österreichische Alpenverein ist mit ca. 726.000 Mitgliedern der größte alpine Verein des Landes. Über 25.000 Ehrenamtliche leisten jährlich rund 1,5 Millionen Arbeitsstunden, um Wanderwege sowie zahlreiche Schutzhütten zu pflegen. Neben dem Alpenverein tragen auch weitere Wandervereine wie der Österreichische Touristenklub, die Naturfreunde Österreich, der Verband alpiner Vereine und der Österreichische Wanderverband dazu bei, dass Wandern hier nicht nur Sport, sondern auch Gemeinschaftserlebnis ist.

Wandern ist zudem ein bedeutender Wirtschaftsfaktor mit Milliardenumsätzen im Outdoor-Sportartikelhandel und einem starken Beitrag zum Tourismus. Vor allem die Naturerfahrung, das soziale Miteinander sowie das Bedürfnis nach Bewegung und Ausgleich fördern die Popularität nachhaltig.

In diesem Artikel werfen wir zuerst einen Blick darauf, wie Wandern zum beliebten Freizeitsport wurde und welche Rolle die österreichischen Wandervereine für diese Entwicklung gespielt haben. Anschließend nehmen wir Sie mit auf einen kleinen Ausflug über die Landesgrenzen hinaus und entdecken, welchen unterschiedlichen Stellenwert das ‚Zu-Fuß-Gehen‘ in anderen Kulturen innehat – und was die menschliche Wanderlust aus evolutionärer Sicht eigentlich antreibt. In einem späteren Abschnitt dieses Blogs gehen wir dann genauer auf die vielfältigen gesundheitlichen Vorteile des Wanderns für Körper, Geist und Seele ein und erläutern kurz die verschiedenen Arten des Wanderns. Zu guter Letzt bekommen Sie noch praktische Tipps, damit der erste Schritt auf den schönsten Wanderwegen Österreichs garantiert gelingt.

Vom Alltag zum Freizeitvergnügen

Bis zum 19. Jahrhundert war das Gehen zu Fuß vor allem eine notwendige Form der Fortbewegung. Wandern war Alltag, nicht Freizeit. Mit der industriellen Revolution wuchs jedoch das Bedürfnis, dem lauten, stickigen Stadtleben zu entkommen und Erholung in der Natur zu suchen. So wurde das Wandern erstmals zu einer Freizeitbeschäftigung, die sowohl der Entspannung als auch der körperlichen Betätigung diente.

Bereits 1862 entstand der Österreichische Alpenverein und legte den Grundstein für die systematische Erschließung und Pflege der Wanderwege. Schnell folgten andere große Wander- und Alpenvereine, die bis heute ein beeindruckendes Netz von etwa 50.000 Kilometern Wanderwegen mit ihren vielen Hütten und Aussichtspunkten betreuen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg rückte das Wandern zunächst etwas in den Hintergrund. Wandern galt als Hobby für Spießer oder für „arme Leute“ – ein Strandurlaub am Meer oder Städtereisen im Flugzeug lockten mehr als steinige Bergwege. Doch seit den 2000er Jahren feiert das Wandern eine Renaissance: Neue Gesundheitstrends, das Bedürfnis nach Entschleunigung und nachhaltigeren Freizeitaktivitäten haben dafür gesorgt, dass Wandern nicht nur älteren Generationen, sondern auch immer mehr jungen Menschen Spaß macht.

Das Wandern hat ein modernes Image verpasst bekommen. Man spricht nun gerne von Trekking und Hiking in Funktionskleidung und mit ultraleichter High-Tech-Ausrüstung. Die Outdoor-Branche schreibt Rekordumsätze, jährlich machen über 120 Millionen Menschen Urlaub in den Alpen, Österreichs Wandervereine verzeichnen stetig wachsende Mitgliederzahlen. Gerade die Corona-Pandemie sorgte noch einmal für einen Boom, als frische Luft und Bewegung plötzlich wieder ganz oben auf der Wunschliste standen.

Wandern über die Grenzen hinaus – der ganz unterschiedliche Stellenwert des „Zu-Fuß-Gehens“

Wandern ist zwar ein Herzstück der österreichischen Freizeitkultur, doch wie steht es eigentlich um das „Zu-Fuß-Gehen“ in anderen Ländern und Kulturen? Tatsächlich ist Wandern als Hobby besonders in den deutschsprachigen Ländern verbreitet. In vielen anderen Teilen der Welt, vor allem in ländlichen oder abgelegenen Regionen mit wenig ausgebauter Infrastruktur, ist Gehen – ähnlich wie Fahrradfahren – eine tägliche Notwendigkeit: um zur Arbeit oder zur Schule zu kommen, um Waren zu transportieren oder entfernte Orte zu erreichen. In solchen Fällen hat die Mobilität zu Fuß einen praktischen oder existenziellen Charakter. Historisch betrachtet war Wandern als Fortbewegungsmethode jedoch für alle Menschen der Erde einmal grundlegend – insbesondere bei den großen Völkerwanderungen oder dem Nomadentum.

Evolutionäre Wurzeln – warum uns die Wanderlust in den Genen steckt

Der Mensch ist im wahrsten Sinne des Wortes fürs Gehen gemacht – über Jahrtausende hat sich unser Körper ideal an diese Form der Fortbewegung angepasst. Schon früh entstanden nomadische Kulturen, die als Wanderer von Ort zu Ort zogen, um neue Weideflächen zu finden oder als Jäger und Sammler unterwegs waren. Unsere Vorfahren legten vermutlich täglich zwischen 20 und 40 Kilometern zu Fuß zurück – ein großer Unterschied zum modernen Büromenschen, der oft nur drei bis fünf Kilometer pro Woche geht. 

Evolutionär betrachtet ist das „Zu-Fuß-Gehen“ weit mehr als reine Fortbewegung: Es ermöglichte unseren Vorfahren, neue Lebensräume zu erschließen, sich an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen und soziale Gemeinschaften durch gemeinsames Wandern zu festigen. Diese lange Reisegeschichte spiegelt sich bis in unsere feinsten Nervenbahnen und Muskelstrukturen wider – unsere Füße, Beine und sogar unser Gehirn sind auf Ausdauer und Dauerbewegung ausgelegt.

So erklärt sich auch unsere heutige Wanderleidenschaft ganz natürlich: Weil wir als Spezies darauf programmiert sind, uns über weite Strecken zu bewegen, finden wir dabei Ausgeglichenheit und Wohlbefinden. Die moderne „Wanderlust“ ist also kein neumodischer Trend, sondern ein tief verwurzeltes biologisches Bedürfnis – das menschliche Unterwegssein zu Fuß. Wandern schafft dabei nicht nur eine intensive Verbindung zur Natur und zur Gemeinschaft, sondern kann darüber hinaus auch eine tiefgehende spirituelle Dimension besitzen.

Pilgern: Die älteste Form bewussten Wanderns

Pilgern hat weltweit eine wichtige religiöse und kulturelle Bedeutung. Über Jahrhunderte und Kontinente hinweg haben Menschen tagelang oder sogar wochenlang Strecken zurückgelegt – oft auf der Suche nach innerer Einkehr, spiritueller Erfahrung oder Verbindung zu einer höheren Macht. Dieses Gehen auf einem Pilgerweg kann ein Ausdruck des Glaubens oder der Sehnsucht nach Gott sein.

Heute nehmen viele Menschen Pilgerreisen zusätzlich als eine Möglichkeit wahr, Lebenskrisen zu bewältigen, sich selbst neu zu finden oder eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Die bewusste Einfachheit des Gehens eröffnet Raum für Achtsamkeit, persönliche Reflexion und Sinnsuche – ebenso wie für Begegnungen und Gemeinschaft mit Gleichgesinnten.

Der Jakobsweg, der im Jahr 1987 vom Europarat zur europäischen Kulturroute erhoben wurde, zieht jährlich Hunderttausende Pilger an. 2024 wurde mit fast einer halben Million Ankömmlingen in Santiago de Compostela ein neuer Rekord verzeichnet – Tendenz steigend für 2025. Ein besonderer Impuls für diesen Trend ging 2006 vom Bestseller „Ich bin dann mal weg des deutschen Komikers Hape Kerkeling aus, der seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg humorvoll und authentisch schilderte. Das Buch machte das Pilgern einem breiteren Publikum zugänglich und verhalf vielen dazu, sich auf den Weg zu machen. Österreich bietet mit seinen Bergen, Seen und Wäldern ideale Voraussetzungen für Pilgerreisen und innere Einkehr. Neben den österreichischen Jakobswegen laden zahlreiche heimische Pilgerwege dazu ein, Natur und Spiritualität neu zu entdecken.

Vielfältige Arten des Wanderns – Für jeden die passende Form

Wandern ist nicht gleich Wandern – es gibt viele verschiedene Arten, die alle ihre eigenen Besonderheiten haben. So findet jeder genau das, was zu seinen Interessen und Fähigkeiten passt.

  • Familientouren sind ideal, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Die Wege sind kurz, kindgerecht und bieten oft Spielstationen oder kleine Abenteuer, die Kinder für die Natur begeistern.
  • Nordic Walking kombiniert Gehen mit speziellen Stöcken, die den Oberkörper kräftigen und ist besonders gelenkschonend – perfekt auch für Ältere oder Einsteiger.
  • Beim Genusswandern steht neben der Natur auch Kulinarik und Kultur im Vordergrund. Die Wanderungen sind meist eher kurz und führen durch landschaftlich reizvolle Gegenden mit genussvollen Einkehrmöglichkeiten. Wer Abwechslung mag, liebt Themenwanderungen mit einem besonderen Motto, z. B. Kunst im Freien, historische Spuren oder Naturlehrpfade.
  • Weitwandern und Fernwandern sind längere Touren, die oft mehrere Tage oder Wochen dauern und verschiedene Regionen oder Länder verbinden. So laden z. B. die 10 großen Weitwanderwege Österreichs dazu ein, die Vielfalt der Landschaften in mehreren Etappen zu erleben, während die Europäischen Fernwanderwege eindrucksvolle Routen quer durch Europa eröffnen. Wer hier unterwegs ist, trägt meist nur das Nötigste im Rucksack und findet Unterkunft in Hütten, Gasthäusern oder Pensionen.
  • Trekking hingegen ist eine noch anspruchsvollere Form des mehrtägigen Wanderns in meist abgelegenen Gebieten und auf oft verwilderten Pfaden. Dabei übernachtet man häufig draußen – im Zelt, Biwak oder unter freiem Himmel – und trägt das gesamte Gepäck samt Verpflegung selbst. Trekking erfordert eine hohe körperliche Belastbarkeit und ist durch die Notwendigkeit, mit Einsamkeit, Unsicherheit und anhaltender Konzentration umzugehen, sowie durch die Bewältigung unerwarteter Herausforderungen auch eine mentale Herausforderung. Es verbindet Abenteuerlust mit intensiven Naturerlebnissen.
  • Bergsteigen und Klettern verlangen technisches Können und Fitness, führen über Felsen und schmale Pfade und sind echte Herausforderungen. Bergsteigen umfasst oft auch das sichere Begehen von Schnee und Eis, während Klettern durch das Überwinden von Felswänden Kraft, Technik und Konzentration erfordert.
  • Trailrunning verbindet Laufen mit Naturerlebnis auf abwechslungsreichem Terrain. Diese Sportart fördert nicht nur die Ausdauer, sondern auch die Koordination und Trittsicherheit in oft unwegsamem Gelände.
  • Fastpacking kombiniert Mehrtageswandern mit leichtem Laufen. Wie beim Trekking übernachtet man draußen mit Schlafsack und Isomatte. Wichtig ist, dass man ultraleichte Ausrüstung nutzt, um große Strecken in kurzer Zeit zurücklegen zu können. Fastpacking verbindet damit Ausdauer, Geschwindigkeit und Abenteuerlust, erfordert aber auch gute Planung und körperliche Fitness.
  • Schwimmwandern ist eine besondere Outdoor-Aktivität, bei der man nicht nur zu Fuß, sondern auch schwimmend längere Strecken in der Natur zurücklegt. Dabei werden natürliche Gewässer wie Seen oder Flüsse überquert, sodass sich Wander- und Schwimmabschnitte abwechseln und so ein vielseitiges Naturerlebnis entsteht.
  • Wandern mit Hund erfordert besondere Rücksichtnahme: Hunde sollten stets an der Leine geführt werden, um Wildtiere, weidende Kühe und andere Wandernde nicht zu stören. Zudem benötigen Hunde ausreichend Wasser und Pausen, und praktische Ausrüstung wie faltbare Näpfe oder Hundesnacks erleichtern die Tour.
  • Zuletzt das Waldbaden: Es geht darum, im Wald ganz bewusst innezuhalten, die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen und achtsam zu sein, um Geräusche, Gerüche, Farben und Oberflächen intensiver wahrzunehmen. Beim Waldbaden entspannen sich Körper und Geist. Diese sanfte Praxis stärkt die Verbindung zur Natur und fördert innere Ruhe und Wohlbefinden – ganz ohne Anstrengung oder Gehen.

Jede dieser Arten zeigt, wie vielseitig das Wandern sein kann – von gemütlich bis sportlich, von spirituell bis abenteuerlich ist für alle etwas dabei.

Gesundheit in jedem Schritt – warum Wandern Körper und Geist stärkt

In einer Gesellschaft, in der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenleiden und psychische Belastungen wie Depressionen zu den häufigsten Volkskrankheiten gehören, bietet Wandern die perfekte Gegenmaßnahme. Gerade für Menschen, die viel Zeit im Büro verbringen und oft stundenlang sitzen, ist Wandern eine ideale Möglichkeit, Rückenproblemen vorzubeugen oder bestehende Schmerzen zu lindern. Studien belegen zudem, dass Wandern den Blutdruck senkt, Herz- und Atemprobleme lindert und geistige Prozesse anregt.

In unserem hektischen Alltag, in dem wir von Termin zu Termin hetzen, hat Wandern auch eine positive Wirkung auf die Psyche: Bewegung in der freien Natur – frei von Zwängen, ohne Zeitplan und mit der Freiheit, die Dauer selbst zu bestimmen. Viele trübe Gedanken sind nach einigen Stunden zu Fuß in der Natur verflogen, der Kopf wird klarer – die Weite der Landschaft relativiert die kleinen Sorgen des Alltags und schenkt neue Energie. Nirgends kann man den Geist besser entspannen als in der Ruhe der Natur.

Wandern hebt die Stimmung, schafft Klarheit, baut Stress ab, stärkt die Resilienz und hebt das Selbstwertgefühl. Es hilft, Ängste und Depressionen zu reduzieren, steigert die Energie und fördert ein verbessertes Körpergefühl. Auch Gedächtnisleistung und Schlafqualität profitieren erheblich von regelmäßigen Spaziergängen und Wanderungen. Schon eine halbe Stunde an der frischen Luft kann den Unterschied machen und nach wenigen Wochen regelmäßiger Bewegung spürt man mehr Kraft und mentale Ausgeglichenheit.

Kurz gesagt: Wer regelmäßig die Wanderschuhe schnürt, tut nicht nur seinem Körper, sondern auch seinem Geist einen großen Gefallen – und erlebt dabei jede Menge Lebensfreude.

Wandertipps für Einsteiger – Einfach loslaufen, aber wie?

Wer mit dem Wandern anfangen möchte, sollte es langsam angehen und sich nicht sofort zu viel vornehmen. Für Einsteiger empfehlen sich zunächst breite, gut begehbare und wenig steile Wege. Zwei bis drei Stunden Gehzeit pro Tag sind ein gutes Ziel und erfahrungsgemäß anstrengend genug, wenn man die Kondition langsam aufbaut. Wer sich schon fit fühlt, kann natürlich auch längere Touren angehen, aber das Wichtigste ist, die Grenzen des eigenen Körpers zu respektieren, um Erschöpfung und Frust zu vermeiden. Die Kondition verbessert sich mit regelmäßigem Training, etwa durch zügiges Gehen mehrmals pro Woche und durch gezieltes Krafttraining speziell für Beine und Gleichgewicht.

Trittsicherheit und Sicherheitstipps – sicher unterwegs in den Bergen

Trittsicherheit ist das A und O bei Wanderungen, besonders in den Bergen. Dabei geht es um das sichere Gehen auf unterschiedlichstem Terrain – von schmalen Pfaden über Geröll bis hin zu steilen Passagen. Beim Wandern sollte man stets darauf achten, die Füße kontrolliert zu setzen. Müdigkeit, Unachtsamkeit oder zu hohes Tempo erhöhen das Unfallrisiko erheblich.

Wer auf anspruchsvollerem Terrain unterwegs ist, sollte seine Eigenwahrnehmung schulen, sich nicht überschätzen und im Zweifelsfall lieber umkehren als riskante Passagen zu erzwingen. Und immer daran denken: Der Abstieg fordert oft genauso viel Kraft wie der Aufstieg – eine kluge Zeit- und Kraftplanung ist also unerlässlich.

Wer unter Höhenangst leidet, sollte leichte, gut gesicherte Routen wählen, in langsamem Tempo gehen und sich mental gut vorbereiten. Begleitung durch erfahrene Wanderer und gezielte Atemübungen können helfen, Ängste zu reduzieren und souverän unterwegs zu sein.

Wer sich unsicher ist, welche Strecken für ihn geeignet sind, kann sich an Orientierungshilfen wie Wanderkarten, Tourenapps oder an einer gut eingestellten Uhr mit GPS orientieren. Informationen zu Weglänge, Höhenmetern, Wetter und aktuelle Wegverhältnisse helfen, Überraschungen zu vermeiden.

Tipp: Gute Wander-Apps sind Komoot und Outdooractive. Weitere Top-Apps sind Bergfex für Tourenplanung und Tracking, Alltrails und Gaia GPS für Abenteuer abseits der Pfade sowie Mapy.com für detaillierte Karten und Tipps.

Passende Ausrüstung

Was die Ausrüstung angeht, sollten Wandernde auf gutsitzende, eingelaufene Wanderschuhe mit einer stabilen, griffigen Sohle setzen. Wichtig ist, dass die Schuhe den Fuß gut unterstützen, besonders im Fersenbereich, und vorne genug Platz bieten, damit die Zehen beim Bergabgehen nicht anstoßen. Billige oder abgenutzte Schuhe sind ungeeignet, da sie Blasen, Schmerzen oder sogar Verletzungen fördern können. Wer auf unwegsamem oder nassem Gelände unterwegs ist, sollte zudem wasserdichte Modelle mit gutem Profil wählen.

Für die Kleidung gilt das Zwiebelprinzip: mehrere Schichten, die je nach Wetter an- oder ausgezogen werden können. Eine atmungsaktive Basisschicht sorgt für trockene Haut, isolierende Schichten halten warm und die äußere Schicht schützt vor Wind und Regen.

Bei längeren Touren gehören je nach Wetter neben Funktionskleidung auch Sonnenschutz, Regenkleidung, Handschuhe, ein voll aufgeladener Akku, ein Erste-Hilfe-Set, eine Stirnlampe sowie die passende Verpflegung ins Gepäck.

Wanderstöcke können helfen, das Gleichgewicht zu halten, Gelenke sowie Knie bei Abstiegen zu entlasten und die Trittsicherheit zu verbessern.

Was essen beim Wandern? Für den Proviant eignen sich energiereiche, leicht verdauliche Snacks wie Nüsse, Trockenfrüchte, Müsliriegel oder frisches Obst. Wichtig ist außerdem ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vorzugsweise Wasser oder isotonische Getränke.

Wanderregeln – So geht man respektvoll und sicher unterwegs

  • Bleiben Sie auf den markierten Wegen und verlassen Sie diese nicht.
  • Nehmen Sie Ihren Müll wieder mit und hinterlassen Sie keine Spuren.
  • Halten Sie Ihren Hund an der Leine, um Wildtiere, weidende Kühe und andere Wanderer zu schützen.
  • Respektieren Sie die Natur und die Privatsphäre der Anwohner.
  • Planen Sie Pausen und hören Sie auf Ihren Körper.
  • Behalten Sie das Wetter im Auge und passen Sie Ihre Tour an.
  • Vermeiden Sie Lärm und stören Sie keine Tiere.
  • Nutzen Sie Wanderstöcke zur Unterstützung, besonders bei Abstiegen.
  • Informieren Sie im Notfall Rettungskräfte (Euro-Notruf: 112, Bergrettung: 140).
  • Ein freundlicher Gruß gehört zum guten Ton auf den Wanderwegen.

Wandern in Österreich – die besten Regionen für Anfänger und Genießer

Österreich hat viele schöne Wandergebiete, die für alle geeignet sind – vom Anfänger bis zum erfahrenen Bergsteiger. Zu den bekanntesten Regionen gehören der Nationalpark Hohe Tauern, die Kitzbüheler Alpen, das Salzkammergut, das Zillertal und die Wiener Alpen mit dem Ötscher. Dort gibt es Touren für jede Kondition: einfache Spaziergänge, gemütliche Genusswanderungen, aber auch anspruchsvolle Bergtouren.

Für Einsteiger bieten aber auch die kürzeren und leichteren Wege oft sehr schöne Aussichten. Zum Beispiel der Welterbesteig Wachau in Niederösterreich führt durch Weinberge und hübsche Orte. Auch die „Tut-gut“-Wanderwege in Niederösterreich sind super für Anfänger und Familien geeignet. Sie sind gut markiert und gehen oft durch schöne Natur ohne große Steigungen. In Wien laden die Stadtwanderwege zu kurzen Ausflügen in Grünanlagen und an ruhige Orte am Stadtrand ein – ideal zum Schnuppern und Entspannen.

Wer schon etwas Erfahrung hat, erkundet vielleicht eher den Lechweg im Westen Österreichs oder den Salzalpensteig. Aber auch Tageswanderungen auf die Rax oder den Schneeberg sind immer ein Erlebnis. Das Wichtigste: Die richtige Tour für die eigene Fitness wählen, gute Schuhe anziehen und die Natur genießen!

Österreich wandernd entdecken – Tradition, Kultur, Kulinarik & Dialekte

Wandern in Österreich ist mehr als nur Bewegung – es ist tief verwurzelt in der Kultur, den Traditionen und dem Brauchtum des Landes. Wer unsere Wege erkundet, erlebt nicht nur Natur pur, sondern auch traditionelle Einkehrmöglichkeiten, regionale Spezialitäten und die Vielfalt der österreichischen Dialekte. Darüber hinaus sind viele Wanderwege von mystischen Sagen und Legenden umwoben, die spannende Einsichten in die Geschichte und den Glauben vergangener Zeiten bieten.